Unterredung mit Kooperationsminister Franz Fayot zum Thema Kinderarbeit in den internationalen Lieferketten

Am 22.09 empfing Kooperationsminister Franz Fayot den Vertreter von Aide à l’Enfance de l’Inde et du Népal Jeff Donckel und Jean-Louis Zeien von der Initiative pour un Devoir de Vigilance. Sie kamen in Begleitung von Benjamin Pütter einer der prominentesten Europaexperten in Sachen ausbeuterischer Kinderarbeit, um den Minister über dieses Problem in den globalen Lieferketten zu informieren. Benjamin Pütter ist freiberuflicher Berater in Themen Kinderarbeit und war schon in seinen 80 Indien-Aufenthalten mehrmals bei der Befreiung von Kindersklaven und ausgebeuteten Kinderarbeitern dabei. Laut Benjamin Pütter steckt Kinderarbeit auch heute noch immer in vielen Exportgütern, die für den europäischen Markt produziert werden.

Einem kürzlich erschienenen Bericht der UNICEF und der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zufolge, ist die Anzahl der Kinderarbeiter weltweit im Jahr 2020 auf 160 Millionen gestiegen, was eine Zunahme von 8,4 Millionen Kindern bedeutet.

Die Vertreter von Aide à l’Enfance de l’Inde et du Népal und der Initiative pour un Devoir de Vigilance heben dabei hervor, dass es über 40 Unternehmen in Luxemburg gibt, die auch für eine nationale Gesetzgebung im Bereich Menschenrechte und wirtschaftliche Aktivitäten eintreten. Dies wäre in der Tat ein wichtiges Instrument um Kinderarbeit zu bekämpfen. Die Einhaltung von Menschenrechten auf freiwilliger Basis hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in vielen wirtschaftlichen Sektoren als gescheitertes Projekt erwiesen.

Der Kooperationsminister hat sich in diesem Kontext positiv für eine Wirtschaft im Respekt vor Menschen- und Kinderrechten ausgesprochen und sieht auch, dass dieser Respekt nicht den freien Kräften des (Welt-) Marktes überlassen werden dürfte.

(Foto von links nach rechts: Benjamin Pütter, Franz Fayot, Jean-Louis Zeien, Jeff Donckel)

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